Gerade im Zeitalter komplexer Produkte und vernetzter Prozesse ist es für Unternehmen von zentraler Bedeutung, qualitätsfähig zu bleiben. Die ISO 9001:2015 eröffnet dabei vielfältige Möglichkeiten für die Neupositionierung der Qualitätsmanager:
„Eine Geschäftsleitung benötigt auch weiterhin Experten für die Aufgaben der Qualitätssicherung und der Managementsystemgestaltung, die unter den ansteigenden Veränderungsprozessen zunehmend zu organisationsentwicklerischen Aufgaben werden“, erläutert Dr. Benedikt Sommerhoff, Leiter DGQ Regional.
Qualitätsmanager agierten künftig mehr als Organisationsentwickler und damit als Berater der Leitungsebene (siehe auch ISO 9001:2015, Pkt. 5.3 c). Eher technisch orientierte Qualitätsexperten hingegen hätten einen umfassenden Überblick über die gesamte Entwicklung und Produktion.
Für die unterschiedlichen Rollen – hier als strategisch denkender und systemgestaltender Organisationsentwickler, dort als technisch und methodisch versierter Qualitätssicherer – sind Sommerhoff zufolge unterschiedlicher Typen erforderlich: „Einerseits der interne Berater mit Veränderungsprojekterfahrung, der auf Augenhöhe mit hochrangigen Führungskräften und externen Beratern agiert. Andererseits versierte, akribische Ingenieure mit Bodenhaftung“.
Besonders die Industrie 4.0 bringe neue Anforderungen mit sich: Grundlage der Fabrik der Zukunft seien eine weitreichende, intelligente Vernetzung und ein erneuter Automatisierungsschub. Eine wesentliche Aufgabe bestehe darin, Big Data in Smart Data zu transformieren. Zunehmend würden auch Techniken der Simulation zum Einsatz kommen. Es komme darauf an, die Qualitätsmanager von Anfang an intensiv in die Automatisierungs- und Digitalisierungsprozesse einzubinden.
Quelle: http://www.qz-online.de