„Kasachstan fortschrittlicher als Österreich“
Scharfe Kritik am Entwurf für ein neues Normengesetz hagelte es am Donnerstag, 2. Juli 2015, bei der Vollversammlung von Austrian Standards. Der Präsident von Austrian Standards, Walter Barfuß, zeigt sich überzeugt, dass dieses Gesetz nicht umsetzbar sei; neben zahlreichen „sachlichen, wirtschaftlichen, interessenpolitischen und rechtlichen Irrungen und Wirrungen“ seien einige Vorschläge auch schlicht „nicht machbar“.
Vor den negativen Folgen des Entwurfs warnt auch das deutsche Normungsinstitut DIN. Wie Torsten Bahke, Vorstandsvorsitzender des DIN, erklärt, würde Österreich im Falle des Inkrafttretens entsprechender Regelungen die deutschen Sprachfassungen Europäischer und Internationaler Normen nicht mehr erhalten. Dies wäre einfach nicht mehr gestattet. „Sprachlos“ darüber, dass die Normungsstrategie in Kasachstan fortschrittlicher ist als die der österreichischen Regierung, zeigt sich Harald Plöckinger, Vorstandsmitglied der KTM-AG und Vizepräsident von Austrian Standards. Ein „wirklicher Unsinn“ mit zahlreichen Fehlern und einer „dilettantischen Legistik“ ist für Austrian-Standards-Vizepräsident Sektionschef Manfred Matzka der Entwurf zum neuen Normengesetz. Die Direktorin von Austrian Standards, Elisabeth Stampfl-Blaha, appelliert darum an das BMWFW, einen „neuen Anlauf zu nehmen und zurück an den Start zu kehren. Wir sind bereit.“
Quelle: APA-OTS